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rpi Newsletter Sekundarstufe II
Ausgabe 9 / September 2019
EDITORIAL

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir hoffen, dass Sie gut ins neue Schuljahr gestartet sind. Heute möchten wir Ihnen und Euch wieder einige Informationen zu Fortbildungsangeboten im Bereich der Sek II sowie Material- und Literatur-hinweise zukommen lassen.  Wir würden uns freuen, wenn wir uns bei der einen oder anderen Veran-staltungen begegnen. Gerne kommen wir – soweit möglich – auch zu Fortbildungen in Ihre Region bzw. zu Ihrer Schule und Fachschaft, sprechen Sie uns an!
Ihr/Euer
Dr. Jochen Walldorf
Christian Marker

 



INHALT


1. Ist der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen noch zeitgemäß? Gute Gründe für den RU

- Der Stellenwert des Fachs Religion ist von Schule zu Schule sehr unterschiedlich. Dennoch gibt es verfmehrt Situationen, in denen nach der Legitimität des Fachs an öffentlichen Schulen gefragt wird und Kolleginnen und Kollegen sich unter Rechtfertigungsdruck sehen.  Vor diesem Hintergrund hat das RPI eine Argumentationshilfe konzipiert, in der die Bedeutung des Fachs Religion im Kontext Bildung auf knappem Raum herausgestellt wird: „Gute Gründe für den Religionsunterricht“.

- Neben dem RPI von EKKW und EKHN haben auch andere Landeskirchen bzw. religionspädagogischen Institute Flyer herausgegeben, die Gründe für den RU benennen. Hier finden Sie zwei davon:
- Ev. Kirche der Pfalz
- Hannover

- Darüber hinaus gab und gibt es zuletzt einige Initiativen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die öffentliche Wahrnehmung des Fachs Religion zu stärken und seine Relevanz herauszustellen. So hat der katholische Deutsche Katecheten-Verein (dkv) 2018 die Kampagne „daRUm“ durchgeführt – mit vielen Aktionen und Impulsen. Ein Übersicht über die Kampagne mit verschiedenen Anregungen und Texten finden Sie hie!

- Zurzeit findet eine Kampagne der evangelischen Nordkirche mit dem Motto „Raum für Fragen“ statt. Im Zentrum stehen dabei 12 Schülerfragen, die in unterschiedlicher Form aufgegriffen werden – und zu denen auch Unterrichtsmaterial entwickelt wurde. Dieses Material und viele weitere Informationen zur Kampagne finden Sie hier!

- Die Frage nach dem RU an öffentlichen Schulen wird auch in den Medien aufgegriffen. Einen interessanten Beitrag dazu hat das ZDF am 19.5.2019 ausgestrahlt: „Braucht es Religionsunterricht?“ (26 Min) Er kann über die Mediathek des ZDF abgerufen werden.



2. Fachdidaktische Tagungen nach den Herbstferien: „Jesus Christus – eine Spurensuche“

Herzlich laden wir ein zu den beiden Fachdidaktischen Tagungen zum Thema „Jesus Christus“ ein, die nach den Herbstferien stattfinden.
Die lebens- und schülernahe Auseinandersetzung mit Jesus von Nazareth, seiner Lehre und seinem Wirken, aber auch mit dem Bekenntnis der frühen Christen zu Jesus als dem Messias Gottes ist zentraler Bestandteil des RU in der Oberstufe. Im KCGO (Hessen) ist sie Gegenstand der Q1, in Rheinland-Pfalz bildet sie einen elementaren Themenbereich der Oberstufe.  Ziel der Tagung ist es, theologische und didaktische Impulse zur Gestaltung des Kurshalbjahres zu vermitteln. Das Eingangsreferat von Dr. Paul Metzger (Tagung in Heppenheim) bzw. Prof. Dr. Reinhard Feldmeier (Tagung in Fulda) gibt Einblicke in neuere Entwicklungen der Jesusforschung und fragt nach dem Zusammenhang von geschichtlichem Jesus und geglaubtem Christus. Daneben gibt es zwei didaktische Workshops zu den Themen „Jesus im Islam“ (Q1.4) sowie „Bedeutung von Kreuz und Auferstehung“ (Q1.2). In Arbeitsgruppen wird anschließend Gelegenheit sein, konkrete Materialien zum Kurshalbjahr zu sichten und einzelne Unterrichtssequenzen zu entwickeln.

14.10. (14:30 Uhr) bis 16.10.2019 (12:30 Uhr), Haus am Maiberg, Heppenheim
23.10. (14:30 Uhr) bis 25.10.2019 (13:00 Uhr), Bonifatiushaus, Fulda

Anmeldungen bitte ans RPI Gießen (Tagung Heppenheim) bzw. das RPI Fulda (Tagung Fulda)



3. Regionale Studiennachmittage: „Gott in Beziehung!? Das trinitarische Gottesverständnis und das Gespräch mit dem Islam“

Im Schuljahr 2019/2020 wird im Kurshalbjahr der Q2 zum Thema „Gott“ (KCGO Hessen) erstmals als drittes Themenfeld »Das trinitarische Gottesverständnis. In welchem Verhältnis steht Jesus zu Gott?« (Q2.3) unterrichtet (Abiturerlass 2021). Im Lehrplan Oberstufe für Rheinland-Pfalz ist die vergleichbare Fragestellung „3x1=1 … wie geht das denn?“ im Themenbereich „Jesus Christus“ angesiedelt. An den regionalen Studiennachmittagen werden Unterrichtsideen und Materialien zum christlich-trinitarischen Gottesverständnis und zum Gespräch mit dem Islam vorgestellt und gemeinsam besprochen. Außerdem soll überlegt werden, wie das (neue) Themenfeld gut in die Halbjahresplanung integriert werden kann. 

07.11.2019, 15:00 bis 17:30 Uhr, RPI Kassel (191107-Ma-KS)
19.11.2019, 15:00 bis 17:30 Uhr, RPI Fulda (191119-Ma-FD)
26.11.2019, 14:30 bis 17:00 Uhr, RPI Fritzlar (191126-Ma-FZ)
27.11.2019, 15:30 bis 18:00 Uhr, RPI Frankfurt (191127-Wa-F)

Am 06.02.2020 finden zum gleichen Thema ein Studientag im RPI Gießen statt (09:30 bis 17:00 Uhr); am Vormittag steht dabei ein theologisches Referat im Zentrum, am Nachmittag geht es um Fragen der Unterrichtsgestaltung und -materialien.

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4. Materialien und Internettipps: Künstliche Intelligenz, Pflegeroboter, Algorithmen …

- Im „Loccumer Pelikan“ 2/2018 zum Thema „Jung und Alt“ findet sich ein aktueller Beitrag von Kerstin Rabe zur Pflege im digitalen Zeitalter: „Pflege 4.0. Unterrichtsideen für die Jahrgänge 10-13“ (S. 43-48). Er enthält viele Informationen zur technologischen Entwicklung im Pflegebereich und dem Einsatz von Pflegerobotern, zur Verortung der Thematik im Unterricht, zur konkreten Unterrichtsgestaltung und ethischen Auseinandersetzung: https://www.rpi-loccum.de/material/pelikan/pel2-18 
 

- Eine aktuelle ethische Fragestellung, die ebenfalls im RU der Oberstufe eine Rolle spielen kann, ist die-jenige nach dem Umgang mit Algorithmen. Vom Google-Eintrag bis zur medizinischen Diagnose sind wir umgeben von selbstlernenden Algorithmen. Je mehr Raum diese automatisierten Rechenvorgän-gen und Handlungsanweisungen bekommen, desto wichtiger wird die Frage der ethischen Kriterien, nach denen wir sie einsetzen. Die Journalistin Barbara Schneider gibt dazu einen Überblick in Heft 6/2019 der Zeitschrift „Zeitzeichen“: „Mit Ethik rechnen – Wie moralische Prinzipien die Macht der Al-gorithmen begrenzen sollen“ (S. 8-10).
https://zeitzeichen.net/archiv/2019_Juni_moral-fuer-algorithmen 


- Nach dem Unterschied zwischen Mensch und Maschine (künstlicher Intelligenz) fragt Ralf Charbonnier in seinem lesenswerten Artikel zum Thema „Computer lernen nicht – Ein Beitrag zur Sprachkritik im Digitalisierungsdiskurs“ in Zeitzeichen 9/2019 (S. 48-50). Darin widerspricht er „dem Narrativ von ler-nenden, autonom entscheidenden, handelnden und vertrauenswürdigen digitalen Systemen“ und fordert eine Sprachkritik, die sich des Eigensinns der verschiedenen Sprachen bewusst ist: „Auf Personalität bezogene Begriffe aus den Bereichen von Anthropologie und Ethik zu entlehnen und ohne semantische Reflexion auf technische Systeme zu übertragen, ist methodologisch fragwürdig und technologisch nicht sachgemäß“. Es entsteht schnell ein Sprachverwirrung, bei der die Unterschiede zwischen Mensch und Maschine ausgeblendet oder verwischt werden.  https://zeitzeichen.net/node/7797
Die Zeitschrift „Zeitzeichen“ ist über die Bibliotheken der RPI-Regionalstellen zugänglich.


- „Perspektiefe“, die Zeitschrift des Zentrums für Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, behandelt in ihrer Ausgabe vom Dezember 2018 (Nr. 47) das Thema Künstliche Intelligenz. Einen guten Überblick vermittelt dabei z.B. der Artikel von Thomas Damberger („Künstliche Intelligenz“). Mehr Info hier!

- Die Frage nach dem, was den Menschen zum Menschen macht und von (digitalen) Maschinen unterscheidet, greift auch der Theologe Ralf Frisch in seinem sehr innovativen Buch „Was war der Mensch? Eine theologische Spurensuche im Kosmos“ (Kohlhammer 2017) auf. Besonders die Ausführungen in Kap. 14-16 vermitteln hier interessante Impulse. Mehr Info hier!

- Eine sehr anregende Lektüre zum Themenfeld der Künstlichen Intelligenz ist zudem das neue Buch des Philosophen Julian Nida-Rümelin und der Kulturwissenschaftlerin N. Weidenfeld: „Digitaler Humanismus – Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ (Piper 2018). Nähere Infos hier und hier

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